Wo und warum Planspiele eingesetzt werden
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Das heutige Einsatzgebiet von Planspielen - oder besser "Unternehmens-Simulationen" - hat einen deutlichen
Schwerpunkt in Universitäten und Hochschulen sowie in der Großindustrie. Gerade hier ist der didaktische Nutzen
schon seit langer Zeit bekannt. Für mittelständische Unternehmen und Betriebe aus dem Dienstleistungssektor dagegen
ist das Medium "Planspiel" aber noch weitgehend unbekannt. Der Grund hierfür ist möglicherweise in dem Umstand
zu suchen, dass gerade die Führungskräfte des Managements in der Großindustrie im Laufe des Studiums oder der weiteren
Karriere irgendwann einmal auf das Medium "Planspiel" gestoßen ist. Und wer einmal ein Planspiel kennen gelernt
hat, der weiß den Nutzen zu schätzen. Das wird um so deutlicher, dass auf den Planspiel-Kongressen und Messen nahezu
ausschließlich Professoren oder Vertreter der Großindustrie anzutreffen sind. Betrachtet man aber die Entwicklung
ab etwa 1999, so scheint sich eine deutliche Wende abzuzeichnen. Gab es in den letzten 15 Jahren mehr oder weniger nur
einen einzigen jährlichen Kongress zum Thema Planspiel, so fanden in der jüngsten Vergangenheit eine Reihe von Veranstaltungen
statt, die dieses Thema aufgegriffen haben. So zum Beispiel in Nürnberg, Zürich, Köln, Dortmund und in Karlsruhe.
Planspiele waren in der Vergangenheit und sind weiterhin Gegenstand zahlreicher Studien und wissenschaftlicher Arbeiten.
Die Ergebnisse dieser Studien lassen sich wie folgt zusammenfassen:
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Welche Ziele werden mit einem komplexen Planspiel verfolgt:
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- betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermitteln bzw. vertiefen
- Theoriekenntnisse in einer praxisnahen Situation anwenden
- betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erkennen, vernetztes (ganzheitliches) Denken trainieren
- unternehmerisches Entscheiden üben, auch unter Zeitdruck und unvollständiger Information
- Teamarbeit fürdern
Zusammengefasst kann formuliert werden: Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen und Sozialkompetenzen sollen verbessert
werden.
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Warum werden die Ziele mit der aktiven Lernmethode "Planspiel" besser und schneller als mit anderen Lerntechniken
erreicht?
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- Spaß am "Spielen" motiviert zu eigenem Handeln
- Identifikation des Spielers mit seiner Rolle (in Team) erhöht das Engagement
- "Learning by doing"
- Auswirkungen von Entscheidungen können (zeitlich) unmittelbar verfolgt werden
- Fehler werden nicht bestraft sondern sind didaktisch willkommen
- Der Ergeiz zu "gewinnen" motiviert dazu, die Zusammenhänge verstehen zu wollen
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In der Lehr- und Lernforschung wurde festgestellt, dass man |
10 % |
von dem behält, was man nur liest, |
20 % |
von dem, was man nur hört, |
30 % |
von dem, was man beobachtet, |
50 %
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von dem, was man hört und sieht, |
70 % |
von dem, was man selbst sagt, |
90 % |
von dem, was man selbst tut. |
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Nicht umsonst spricht man bei Planspielen von einem "erlebnisorientierten" Lernansatz |
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Planspiele in der Personalauswahl und Personalbeurteilung (Potentialanalyse)
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- Beurteilung von Entscheidungsfreudigkeit und Entscheidungssicherheit, Problemlösungskompetenz
- Beurteilung von Teamverhalten und Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen
- Bewertung von Verhalten bei Fehlentscheidungen oder Meinungsvielfalt, Selbstpräsentation
- Anhand von objektiven Entscheidungsparametern ergibt sich eine Vergleichsmöglichkeit
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Planspiele im Fremdsprachen-Training |
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- Trainieren eines speziellen ökonomischen Wortschatzes
- Trainieren im Spiel, die Sprache wird beiläufig gelernt, sie ist Mittel zum Zweck
- Zahlreiche Verknüpfungsmöglichkeitenn zwischen Sprache, Schrift und Bild
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